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Verbraucher möchten zunehmend wissen, woher ihre Kleidung kommt. Sie möchten mehr darüber erfahren, was jenseits der Ladenregale passiert. Bis heute ist das Interesse an den Vorgängen in den Produktionswerkstätten groß, insbesondere seit dem Unfall in der Textilfabrik Rana Plaza im April 2013. Die Verbraucher wünschen sich mehr Transparenz hinsichtlich der Produktions- und Lieferketten bis zum Ursprung der Rohstoffe. Daraus entstand das Farm-to-Yarn-Konzept, das wesentlich mehr Verpflichtungen beinhaltet als die Zertifizierung von Bio-Baumwolle.
Übersetzt man den Ausdruck " Farm to Yarn " wörtlich, bedeutet es: " vom Bauernhof bis zum Garn". Am Anfang stand die traurige Beobachtung, dass die Herstellung von Kleidung dunkle Bereiche und fragwürdige Praktiken beinhaltet. Davon ist keine Stufe der Produktionskette ausgenommen. Die Fälle von menschlicher Ausbeutung in landwirtschafltichen Betrieben und Textilfabriken sind zahlreich. Häufig werden chemische Produkte verwendet, die für die Umwelt und die menschliche Gesundheit schädlich sind. Während Bio-Baumwolle als ökologisches Material definiert wird, dessen Anbaumethode garantiert frei von Pestiziden, Insektiziden, Düngemitteln und Gentechnik ist, geht der Farm-to-Yarn-Ansatz hinsichtlich seiner Grundsätze wesentlich weiter und sorgt für die Umsetzung eines umfassenden Aktionsplans.
Wie der Name schon sagt, ermöglicht das Konzept "Farm-to-Yarn" eine lückenlose Rückverfolgbarkeit des Produkts, was nicht immer einfach ist, da die Rohstoffe teilweise über lange Strecken transportiert werden. Baumwolle wird beispielsweise in Indien angebaut. Farm-to-Yarns zertifizierte Bio-Baumwolle stammt aus landwirtschaftlich geprägten Regionen in Maharashtra und Madhya Pradesh in Indien. Im Gegensatz zu traditionellen Bio-Baumwollproduzenten erhalten die 150 Landwirte, die in diesen acht landwirtschaftlichen Regionen arbeiten, eine Schulung in Bio-Landwirtschaft, um ihre Produktion weiter zu verbessern.
Wie Bio-Baumwolle stammt Farm-to-Yarn-zertifizierte Baumwolle aus einer Landwirtschaft, die keine Pestizide, Insektizide oder Gentechnik verwendet. Es werden zudem keine Düngemittel eingesetzt, da die Landwirte ihren Kompost nutzen. Die Qualität dieser Baumwolle wird in zweifacher Hinsicht sichergestellt: Schulung der Landwirte sowie regelmäßige Überprüfung mit Betreuung. Farm-to-Yarn stellt beispielsweise sicher, dass das gesamte angebaute Saatgut nachweislich gentechnikfrei ist, um fragwürdige Praktiken bestimmter Landwirte auszuschließen, die nur vorgeben ökologische Landwirtschaft zu betreiben.
Die Farm-to-Yarn-Programme, die in den acht landwirtschaftlichen Regionen durchgeführt werden, zielen darauf ab, die Lebensqualität der Einwohner zu verbessern. Frauen werden dabei unterstützt, unabhängig und selbständig zu werden. Kinder werden ermutigt, zur Schule zu gehen, anstatt zu arbeiten. Im Rahmen der verschiedenen Schulungen nimmt die Frage nach den Rechten von Frauen und Kindern einen hohen Stellenwert ein.
Indem wir landwirtschaftliche Betriebe ermutigen, sich in der ökologischen Landwirtschaft zu engagieren, ermöglichen wir einer ganzen Gemeinschaft von Menschen, ihre Lebensqualität in ihrem Land zu verbessern. Dies ist erst der Anfang. Die ökologische Landwirtschaft ermöglicht es, die Produktionskosten zu senken und die Erträge zu steigern, um den Gewinn der Landwirte zu verdoppeln. Außerdem hilft der Verzicht auf Chemikalien beim Baumwollanbau, die Gesundheit der lokalen Bevölkerung zu erhalten.
Der wesentliche Unterschied zwischen der Bio-Baumwolle und der Farm-to-Yarn-zertifizierten Bio-Baumwolle besteht im Konzept bei der Herstellung. Es ermöglicht, qualitativ hochwertige Baumwolle anzubieten, indem die Landwirte sowohl auf dem Feld als auch in der Praxis geschult werden. Außerdem bietet es Transparenz bei der Rückverfolgbarkeit.